Insektensterben in Deutschland
Die erschreckenden und traurigen Ergebnisse der kürzlich in Plos One publizierten Studie zeigt, dass es in Deutschland in den letzten 27 Jahren einen über 75 prozentigen Rückgang von Fluginsekten in geschützten Gebieten gibt.
Die Erhebungen wurden in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 von Hobbyforschern durchgeführt. Der Rückgang aller Insekten wie Schmetterlingen, Bienen, Wespen, Motten und anderen flugfähigen Arten um drei Viertel der ursprünglichen Zahlen (im Hochsommer, in dem es die meisten Insekten gibt, sogar bis zu 82 Prozent) hat weitreichende Konsequenzen. Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen oder als Beutetiere für Vögel und andere Tiere. Als ein wesentliches Teil des Ökosystems können wir nicht ohne sie auskommen!
Leider, ist das Insektensterben nicht nur ein deutsches Phänomen: deutliche Einbrüche von Bienenpopulationen wurden auch in anderen Ländern dokumentiert, und Europa erlebte einen Rückgang der Schmetterlingszahlen um die Hälfte zwischen 1990 und 2011.
Genaue Ursachen für das flächendeckende Insektensterben konne der Bericht nicht liefern. Einig waren sich die Autoren aber dass weitreichende Faktoren wie Lebensraumzerstörung, Klimawandel und Landnutzungsänderungen die Ergebnisse nicht allein erklären können.
Was kann jeder von uns tun?
- Mehr Bioprodukte kaufen – Mit dem Einkauf von Obst und Gemüse aus ökologischem Landbau kann jeder Verbraucher eine insektenfreundliche Landwirtschaft unterstützen
- Blumen- und Pflanzenvielfalt im eigenen Kleingarten und Balkon anstreben – Insekten freuen sich unter anderem über Chrysanthemen, Dahlien, Astern, Rosen, Akelei, Nelken, Kamelien, Pfingstrosen, Gänseblümchen und Sonnenblumen.
- Keine chemischen Dünger, Herbizide, Fungizide, etc. im Garten/Balkon verwenden – als eine tolle Alternative gibt es ja unseren Bio-Dünger
- Insektenhotels aufstellen – hier geht’s zur Anleitung
- Das Thema mit Kinder, Jugendlichen, aber auch mit Freunden und Verwandten besprechen – nur wenn mehr Menschen zum Thema sensibilisiert werden, entsteht Druck aus der Gesellschaft!
- Sich engagieren! Es muss ja nicht gleich die Großdemo in Berlin sein oder der Eintritt bei den Grünen, aber Petitionen zum Thema unterschreiben, generell informiert bleiben und Taten von Politik und Wirtschaft einfordern