Tomatenanbau auf dem Balkon
Tomaten gehören zu den beliebtesten Gemüsepflanzen der Deutschen. Sie werden nicht nur gerne gekauft und gegessen, sondern auch mit Vergnügen selbst gezogen. Während man im Garten Tomaten bevorzugt im kleinen Gewächshaus oder Folienzelt kultiviert, denn sie mögen ungern Wasser von oben, bieten vor allem sonnige Balkone ein ideales Kleinklima für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Ernte. Auch hier sind die Pflanzen zumeist „überdacht“ und dadurch vor Regen und Wind gut geschützt.
TOMATEN BRAUCHEN:
viel viel viel
Sonne Wasser Dünger
Sorten
Es gibt 10.000 verschiedene Sorten, die unterschiedlich aussehen und schmecken. Da fällt es mitunter schwer, sich zu entscheiden. Doch im Grunde eigenen sich alle für einen Anbau auf dem Balkon. Allerdings ist das Wissen, ob man eine Stabtomate oder aber eine Buschtomate hat, von Vorteil. Denn Stabtomaten werden sehr groß und tragen reichlich, während Buschtomaten eher klein bleiben und dafür auch weniger Früchte ausbilden. Solltest du eine Buschtomate dein Eigen nennen, brauchst du die untenstehenden Hinweise unter dem Punkt Pflege nicht beachten, denn sie brauchen keinen Stab und werden auch nicht gekürzt oder ausgegeizt.
Für besondere Tomaten, wie alte oder seltene Sorten empfehlen wir dir die Internetseite vom VERN e.V.Hier gibt es auch extra kleinbleibende Tomatensorten für den Balkon, wie „Balcony Charm“, „Heinmanns Jubiläum“ oder Lunar“.
So und nun geht’s los! Um ein erfolgreicher Tomatenversteher zu werden, solltest du nun folgendes beherzigen:
Pflanzen kaufen…?
Zu Beginn der Balkonsaison bieten viele Blumenläden junge Stabtomatenpflanzen, meistens die Sorte „Harzfeuer“, an. Diese werden relativ groß (ca. 1-1.5 m) und brauchen daher auch einen großen Topf (10-20 L).
…oder Pflanzen oder selber ziehen?
Die Aussaat
Willst du Tomaten selber ziehen, dann musst du sie schon im zeitigen Frühjahr (März) in einer kleinen Schale mit Anzuchterde aussäen und diese an einen warmen und hellen Ort stellen. Damit die Keimlinge kurz nach dem „Schlupf“ nicht austrocknen, denn da sind sie noch sehr sensibel, spannst du Frischhaltefolie über die Anzuchtschale und stichst zur Belüftung ein paar kleine Löcher mit einer Stricknadel oder einem Zahnstocher in die Folie. Zum Keimen möchten sie Temperaturen um die 20°C haben und strecken dann nach ca. 7-10 Tagen ihre Köpfe aus der Erde. Ist es etwas kälter in deiner Anzuchtstation musst du auf deine Schützlinge allerdings länger warten.
Das Pikieren
Wenn du alles richtig gemacht hast, wachsen bald kleine stramme Pflänzchen heran. Haben diese das zweite Blattpaar ausgebildet, wird es Zeit sie umzusetzen. Hierzu nimmst du kleine Töpfe oder auch alte Eierverpackungen, füllst diese mit Erde und machst in der Mitte des Topfes mit einer Stricknadel oder einem Bleistift ein tiefes Loch. Hier setzt du nun die kleinen Pflänzchen so tief wie möglich und vorsichtig hinein. Dabei kannst du mit der Nadel oder dem Stift behutsam nachhelfen, drückst die Erde rund um die Pflänzchen fest und gießt sie kräftig an. Ein Platz an einem sonnigen Fenster werden dir die kleinen Pflanzen mit kräftigem Wachstum lohnen. Ist dein Fenster nicht allzu sonnig und die Pflanzen verbiegen ihre Hälse, dann dreh die Töpfe alle 1-2 Tage. Als echter Tomatenversteher solltest du nun jeden Tag die Feuchtigkeit der Erde testen und ggf. wieder gießen.
Das Pflanzen
Sind deine Schützlinge nun mindestens 15 cm groß und das Wetter nicht mehr allzu kalt, pflanzt du die Tomaten raus auf deinem Balkon. Aber Achtung, Nachtfröste mögen sie überhaupt nicht, da solltest du sie noch abends mit ins Zimmer nehmen. Gepflanzt wird in nährstoffreicher Erde und in große Töpfe, da die Pflanzen groß werden und genügend Raum zum Wurzeln benötigen.
Die Pflege
Neben ausreichend Wasser und dem täglichen Zuspruch gibt es noch 2-3 Besonderheiten, die man bei der Tomatenpflege beachten sollte. Dazu gehören das Stäben, das Ausgeizen und das Haupttriebkürzen. Deine Tomatenpflanzen wachsen, so denn sie Stabtomaten sind, gewaltig in die Höhe. Damit die Pflanzen beim Wachsen nicht umkippen, sondern gerade und kräftig nach oben wachsen, solltest du sie frühzeitig an einen stabilen Stab binden. Wenn die Tomate sich nun in die Höhe streckt, bildet sie in ihren Blattachseln weitere kleine Triebe aus, die auch Blüten und Früchte tragen können. Allerdings hast du dann bald einen riesigen Busch mit ganz vielen, leider nur sehr kleinen Tomaten, die es nicht alle bis zur Reife schaffen. Daher knippst man alle diese Triebe, die zwischen dem Blattansatz an der Sprossachse wachsen, heraus (Ausgeizen). Aus gleichem Grund kappst du auch den Haupttrieb, nachdem die Pflanze 4-5 Blüten bzw. Fruchtstände ausgebildet hat. So kannst du in einer Sommersaison von einer Pflanze bis zu 40 rote, pralle und sehr leckere Tomaten ernten.
Das Düngen
Tomaten sind ziemlich verfressen. Schon nach ca. 3 Wochen nachdem du sie in frische, nährstoffreiche Erde gesetzt hast, reicht ihnen das nicht mehr aus. Daher solltest du nun mit dem Düngen beginnen. Dazu eignen sich auf dem Balkon vor allem Flüssigdünger, den du zusammen mit dem Gießwasser ausbringen kannst. Dazu verdünnst du den Dünger entsprechend der Anweisung auf der Düngeflasche und gießt diesen Dünger 1-2 mal pro Woche entweder morgens oder abends, wenn die Sonne nicht mehr allzu sehr auf deinen Balkon scheint, an deine Tomaten. Hervorragend geeignet ist hierfür unser Produkt „Blümchenfutter“. Hier bekommen deine Tomaten alle gesunden Nährstoffe, die sie zum Wachsen und Fruchten brauchen und du schonst gleichzeitig die Umwelt, da „Blümchenfutter“ ein nachhaltiger Bioflüssigdünger pflanzlicher Herkunft ist.
Wie lange dauerts?
Je nach Sorte brauchen Tomaten ca. 60 bis 90 Tage bis zur Ernte. Da sie aber nach und nach reifen, kannst du bis zum Herbst ernten. Wird es draußen schon zu kalt, aber du hast immer noch grüne Tomaten, die sich nach Wärme sehnen, nimm sie von der Pflanze und lagere sie an einem dunklen und warmen Ort. Sie reifen dort nach und werden im Nachhinein rot. Allerdings sind so geerntete Früchte nicht ganz so aromatisch wie ihre älteren Sonnenbrüder, aber dennoch sind sie schmackhaft.